Schutzhandschuhe unterscheiden

Schutzhandschuhe für den richtigen Gebrauch

Unsere Hände sind bei der täglichen Arbeit starker Beanspruchung, mechanischen und chemikalischen Gefahren ausgesetzt. Um diese zu minimieren oder gar zu verhindern, sollten spezielle Schutzhandschuhe getragen werden. Bei der Wahl des richtigen Handschuhs muss also auf die Eignung für die eigene Arbeit sowie geltende Normen geachtet werden. Doch welche Schutzhandschuhe sind für welchen Beruf geeignet und welche Ansprüche müssen sie erfüllen? Damit setzt sich dieser Beitrag im Detail auseinander.

Grundlegende Anforderungen: DIN EN 420

Die EN 420 legt allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren für Schutzhandschuhe fest. Diese müssen immer mit folgenden Informationen gekennzeichnet sein:

  • Name des Herstellers
  • Produkt muss eindeutig identifizierbar sein
  • Größenbezeichnung
  • gegebenenfalls das Verfallsdatum

Unterschiedliche Arten von Schutzhandschuhen

Schnittschutzhandschuhe

EN 388 Piktogramm

Schnittschutzhandschuhe sollen den Träger vor Verletzungen durch scharfkantige Gegenstände schützen. Hierbei gilt es die Norm DIN EN 388 zu beachten. Sie wird durch ein Piktogramm mit einem Hammersymbol gekennzeichnet, welches sich meistens auf dem Handrücken der Handschuhe befindet. Unter diesem Piktogramm ist ein vierstelliger Zahlencode aufgeführt, welcher unter anderem über die Schnittfestigkeit (zweite Zahl) informiert. Schnittschutzhandschuhe werden beispielsweise bei Forstarbeiten eingesetzt.

Die Forst- und Schnittschutzhandschuhe „951“ von Tegera® sind gemäß EN 381 und EN 388 zertifiziert. Der Handrücken der Handschuhe ist aus einem strapazierfähigen Polyestergewebe gefertigt, welches die Sichtbarkeit dank seiner auffälligen Färbung und einer reflektierenden Paspel erhöht. Handfläche und Finger bestehen aus sehr hochwertigem Rinds-Vollnarbenleder, welches ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl garantiert.

Schnittschutzhandschuhe "951" von Tegera

Montagehandschuhe

Bei Montagehandschuhen ist es besonders wichtig, dass sie die Fingerfertigkeit gewährleisten und trotzdem schützen. Sie werden zum Schutz vor Hand-und Hautverletzungen, aber auch beim Produktschutz eingesetzt. Besonders wichtig ist hierbei eine gute Griffsicherheit, die gleichzeitig der Ermüdung der Hand entgegenwirkt. Meist sind Montagehandschuhe der PSA Kategorie 2 zugeordnet und nach EN 388 zertifiziert.

Nylon-Montageschutzhandschuh "Maxifelx Endurance" von ATG®

Der Nylon-Montagehandschuh „Maxiflex Endurance“ von ATG® ist ein idealer Allroundhandschuh für eine Vielzahl von Arbeiten. Dank der patentierten Nitril-Mikroschaum-Beschichtung, bieten die Handschuhe sehr gute Griffigkeit im Umgang mit trockenen, fettigen oder öligen Gegenständen. Zusätzliche Nitril-Noppen auf der Handfläche erhöhen Griffigkeit. Das leichte Nylon-Trägermaterial ist angenehm elastisch und bietet ein hohes Maß an Atmungsaktivität. Der Handschuh ist gemäß EN 388 zertifiziert.

ESD-Handschuhe

ESD-Handschuhe bieten gemäß DIN EN 16350:2014 Schutz vor ungewollten elektrostatischen Entladungen. Sie sollten außerdem eine gute Griffsicherheit bieten, da in dieser Branche oftmals mit kleinen Bauteilen umgegangen wird. Sie sind beispielsweise für Arbeiten in der Mikroelektronikindustrie geeignet.

Der ESD Nylon-Montagehandschuh „Maxiflex Elite“ von ATG® ist der ultimative Begleiter für feine Arbeiten in ESD-Bereichen. Das Trägermaterial ist aus einem nahtlosen Feinstrickgewebe gefertigt, welches mit hervorragender Flexibilität glänzt. Handfläche und Fingerkuppen sind mit patentiertem Nitril-Mikroschaum beschichtet, welcher hervorragenden Trockengriff und hohe Abriebfestigkeit bietet. Die Handschuhe sind gemäß DIN EN 16350 als elektrostatisch ableitfähig zertifiziert und bieten eine Durchgangswiderstand von RV < 1,0 x 10*8 Ohm.

ESD Nylon Montageschutzhandschuhe "Maxiflex Elite" von ATG®

Chemikalien-Handschuhe

Chemikalienhandschuhe schützen vor Substanzen, die physikalische oder chemische Eigenschaften aufweisen und bei Hautkontakt zu gesundheitlichen Schäden führen können. Kommt die Haut beispielsweise mit Säuren oder Laugen in Verbindung, können Reizungen, Verätzungen oder Vergiftungen die Folge sein. Ein Chemikalienhandschuh sollte gemäß EN 374 zertifiziert sein. Hierbei werden die Handschuhe auf Penetration und Permeation getestet. Als zertifiziertes Produkt kann der Handschuh beispielsweise bei Arbeiten in Laboren eingesetzt werden.

Nitril-Chemikalienschutzhandschuh "Basic"

Die Nitril-Chemikalienhandschuhe „BASIC“ sind zuverlässige Begleiter bei Arbeiten in chemischen Bereichen. Die Handschuhe werden aus belastbarem Nitril gefertigt und eignen sich besonders für die Herstellung und Verarbeitung von Epoxidharzen. Die Handfläche ist mit einem griffigen Gitterprofil versehen, dank welchem sie hervorragenden Nass- und Trockengriff bietet. Durch die Länge von ca. 32 cm decken die Handschuhe auch das Handgelenk optimal ab und schützen vor äußeren Einflüssen.

Schweißer-Handschuhe

Schweißer-Handschuhe werden aus strapazierfähigem Rindsleder hergestellt. Sie sind resistent gegen metallische Spritzer und halten hohen Temperaturen stand. Eine hohe Stulpe soll den Schutz erhöhen und den Kontakt der Haut mit Extremtemperaturen verhindern. Eingesetzt werden die hochwertigen Wärmehandschuhe vom TIG-Schweißen bis hin zu gröberen Arbeiten, wie Gasschweißen. Bei Schweißverfahren ist eine nach EN ISO 11611 zertifizierte Schutzkleidung zu nutzen.

Die Schweißer-Arbeitshandschuhe „126A“ von Tegera® bestehen aus geschmeidigem Ziegennarbenleder, welches gutes Fingerspitzengefühl gewährleistet. Die verstärkten Nähte bestehen aus hitzebeständigem Kevlargarn und gestalten den Handschuh somit noch robuster. Die 10 cm lange Stulpe sorgt für zusätzlichen Schutz.

Schweißerhandschuh "126A" von Tegera
Unterschiede Handschuh-Materialien

Handschuh-Materialien

Zum BLogbeitrag
Arbeitshandschuhe gestrickt

EN 388 – Schutz gegen mechanische Gefahren

Zum Blogbeitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert