Egal ob auf Baustellen, in Schächten oder anderen Gefahrenbereichen: der passende Kopfschutz, welcher vor herabfallenden Gegenständen, pendelnden Lasten und/oder scharfkantigen Gegenständen schützt, ist hier Pflicht. Doch welcher Schutzhelm ist für welchen Bereich geeignet und welche Eigenschaften sollte er erfüllen?
Der Industrieschutzhelm
Industrieschutzhelme sind die häufigste Art von Kopfschutz, der verwendet wird. Es handelt sich hierbei um Kopfbedeckungen aus widerstandsfähigem Material, die den Kopf vor herabfallenden Gegenständen, pendelnden Lasten und dem Anstoßen an feststehenden Objekten schützen soll.
Der „INAP-Master 4“- Schutzhelm von VOSS® besteht aus Polyethylen und verfügt über eine universelle Form mit im Nacken heruntergezogener Helmschale. Das stabile und gleichzeitig bequeme 4-Punkt-Gurtband, sowie das umlaufende, hochsaugfähige Schweißband sorgt für Komfort. Die Größeneinstellung reicht von 51 bis 64 cm. Der Helm ist in verschiedenen Farben bei uns erhältlich.
Aufbau und Material
Ein Schutzhelm besteht aus verschiedenen Teilen, die alle eine spezielle Funktion haben. Die einzelnen Komponenten arbeiten optimal zusammen, um dem Träger maximale Sicherheit zu garantieren. Die äußerste Schicht eines Helms kann entweder aus duroplastischem oder thermoplastischem Material bestehen. Der Unterschied besteht größtenteils in der Hitzebeständigkeit. Während thermoplastische Helme, beispielsweise aus Polyethylen, eine geringe Formbeständigkeit bei Wärme und eine gute Bruchfestigkeit bei Kälte aufweisen, halten duroplastische Helme, Temperaturen bis ca. 500° stand.
Lebensdauer
Die Lebensdauer eines Industrieschutzhelms kann nicht pauschal bestimmt werden. Sie hängt von mehreren Einflussfaktoren ab, wie beispielsweise der Witterung, UV-Bestrahlung oder Luftverunreinigung. Generell lässt sich sagen, dass ein Helm aus thermoplastischem Material nach spätestens 4 Jahren ersetzt werden sollte. Besteht die Helmschale aus duroplastischem Material, kann hingegen mit einer 8-jährigen Gebrauchsdauer gerechnet werden.
Generell sollte man seinen Helm regelmäßig auf Risse oder Brüche in der Schalung kontrollieren, sowie die Aufhängung auf Verschleißerscheinungen prüfen. Neben den offensichtlich erkennbaren Mängeln gibt es aber noch weitere Faktoren, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Beispielsweise können feine Haarrisse in der Außenschicht des Helms entstehen, welche die Stabilität beeinträchtigen. Dies bemerkt man erst, wenn es zu spät ist und der Helm unter der Einwirkung äußerer Einflüsse gebrochen ist.
Es besteht aber die Möglichkeit, den Helm durch den sogenannten „Knacktest“ zur prüfen: Dabei wird die Helmschale an der Seite leicht eingedrückt, bzw. am Schirm leicht gebogen. Hört man ein Knacken oder Knistern, ist das ein Anzeichen für feine Haarrisse in der Helmstruktur und er muss sofort ausgetauscht werden.
Gesetzliche Richtlinie
Die grundlegenden Anforderungen an Industrieschutzhelme werden von der DIN EN 397 festgelegt:
- Vertikale Stoßdämpfung
- Durchdringungsfestigkeit gegen spitze und scharfe Gegenstände
- Flammbeständigkeit
- Kinnriemen löst bei min. 150N und max. 250N.
spezielle Schutzeigenschaften (optional):
- Sehr niedrige Temperaturen (bis -30°)
- Sehr hohe Temperaturen (150°)
- Kurzfristiger Kontakt mit Wechselspannung bis 440 V
- Spritzer von geschmolzenem Metall
- Schutz gegen seitliche Beanspruchung
Weitere Arten von Kopfschutz
Forsthelme
Forsthelme, auch bekannt als Kopfschutzkombinationen, werden vor allem bei der Waldarbeit eingesetzt. Neben umherfliegenden Sägespänen und Lärm, schützt eine gut sitzende Kopfschutzkombination bis zu einem gewissen Maß auch vor herabfallenden Ästen oder dem Hochschlagen der Motorsäge. Ein Helm für die Waldarbeit besteht normalerweise neben der eigentlichen Helmschale aus:
- Gesichtsschutz, meist als Netzvisier
- Kapselgehörschutz zur Helmmontage
- Schutzbrille und Nackenschutz (optional)
Der Forstschutzhelm „Protos Integral Forest“ von Protos® bietet ein optimales Sichtfeld und perfekte Rundumsicht. Die stoßfeste Nackenschale stützt den Nacken bei einem Aufprall ab und verhindert somit schwere Verletzungen. Die aktiven Belüftungsöffnungen in der Helmschale und das atmungsaktive KlimaAir® Funktionsfutter verhindern das Schwitzen an warmen Sommertagen.
Industrie-Anstoßkappen
Ein Sonderfall sind die sogenannten Industrie-Anstoßkappen. Hierbei handelt es sich um Kopfbedeckungen, die den Kopf vor Stößen gegen harte, feste Gegenstände schützen sollen. Sie sind kein Ersatz für Industrieschutzhelme, da sie ansonsten keine Schutzfunktion haben.
Die Anstoßkappe „Greg“ von Elysee® eignet sich ideal für Arbeiten, bei denen keine Helmpflicht besteht, der Kopf aber trotzdem geschützt werden soll. Die PP-Anstoßkappe lässt sich herausnehmen, wodurch die Basecap auch alleine tragbar ist. Die Kappe ist gemäß DIN EN 812 zertifiziert und stufenlos von 53-59cm einstellbar. Die Reflexpaspeln am Schirm und Hinterteil sorgen für optimale Sichtbarkeit.
Förderungsmöglichkeiten der BG-Bau
Die BG-Bau fördert seit dem 1.7.2018 nur Schutzhelme, die noch zusätzliche Kriterien erfüllen. Ziel ist es, Kopfverletzungen durch herabfallende oder pendelnde Teile zu verhindern. Außerdem sollte der Helm bei Arbeiten über Kopf nicht herunterfallen. Das bedeutet, es werden ausschließlich Helme bezuschusst, die zusätzlich zur DIN EN 397 Zertifizierung mit einem fertig montierten 4-Punkt Kinnriemen, sowie einem Nackenschutz als UV-Schutz ausgestattet sind. Pro Maßnahme fördert die BG-Bau Helme von 50% der Anschaffungskosten bis maximal 30€.
Ein förderungsfähiger Schutzhelm aus unserem Sortiment ist beispielsweise der „Integral Industry“ von Protos®. Ausgestattet mit einem 4-Punkt-Magnetkinnriemen, sowie einem strapazierfähigen Nackenschutz in Signalfarbe, erfüllt er die strengen Vorgaben der BG-Bau. Der Helm punktet durch seine speziell geformte Helmschale, die eine maximale Rundumsicht garantiert. Durch das aktive Belüftungssystem kommt man auch an heißen Sommertagen garantiert nicht ins Schwitzen.