UV-Schutzkleidung

UV-Sicherheitskleidung

Endlich Sommer, endlich Sonne – Das denken sich jedenfalls die meisten Menschen, wenn die Temperaturen ansteigen. Doch die wärmende Sonne birgt auch so einige Gefahren. Gerade bei Arbeiten an der frischen Luft ist ein adäquater Sonnen- und UV-Schutz unerlässlich. Warum die Sonneneinstrahlung so gefährlich ist, und was Sie dagegen unternehmen können wollen wir Ihnen hier etwas näherbringen.

Was genau ist an UV-Strahlung eigentlich so gefährlich?

Egal ob Halogen-Lampe oder Schweißgerät – UV-Strahlung ist in unserer modernen Welt allgegenwärtig. Die größte Gefahr geht von der Sonne aus. Doch was genau ist UV-Strahlung eigentlich? Nun vereinfacht gesagt sind dies Lichtstrahlen in Wellenlängen, welche für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Diese werden in UV-A, UV-B und UV-C-Strahlung unterteilt. Da UV-C-Strahlung mit 100-280nm die geringste Wellenlänge der drei Arten hat, wird diese von der obersten Hautschicht aufgekommen. Als Gegenreaktion bildet unsere Haut Melanin, welches für die Bräunung verantwortlich ist. UV-A (315-400nm) und UV-B (280-315nm) dringen, aufgrund höherer Wellenlängen, allerdings tief in das Gewebe ein und können die Zellen irreparabel beschädigen. Die Folgen dieser Beschädigungen können von Sonnenbrand bis Hautkrebs, bzw. Hornhautentzündung bis grauer Star an den Augen, reichen.

Wie kann man sich vor UV-Strahlung schützen?

Die einfachste Möglichkeit, sich vor gefährlicher UV-Strahlung zu schützen ist, Arbeiten in Bereichen zu meiden, welche der Sonne ausgesetzt sind. Gemäß dem UV-Index der Weltgesundheitsorganisation – WHO – sind die Strahlenwerte in Deutschland besonders im Juni und Juli gefährlich hoch. Für diese Monate empfiehlt die WHO, mittags den Schatten aufzusuchen. Dies ist im Berufsalltag allerdings oft nicht möglich. Deshalb ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln, z.B. Sonnencreme, unerlässlich. Kleidungsstücke mit dicken, dicht gewebten Stoffen bieten ebenfalls guten Schutz, ersetzten allerdings nicht zertifizierten UV-Schutz.

Die Höhe des UV-Schutzes wird als Lichtschutzfaktor – kurz LSF – angegeben. Der Faktor gibt an, wie lange sich ein Mensch mit seinem Hauttyp in der Sonne aufhalten kann, ohne bleibende Schäden davonzutragen. Doch nicht jeder Mensch ist gleich. Unsere Haut wird in 6 verschiedene Typen unterteilt, die verschiedene Eigenschutzzeiten aufweisen:

  • Typ I umfasst sehr helle Haut, die sehr häufig zu Sonnenbrand neigt, sowie rötliche und hellblonde Haare. Die Eigenschutzzeit beträgt hier unter 10 Minuten.
  • Typ II umfasst helle Haut und blonde, bzw. hellbraune Haare. Die Eigenschutzzeit beträgt hier ca. 10-20 Minuten.
  • Typ III umfasst mittlere Haut und braune, manchmal blonde oder schwarze Haare. Die Eigenschutzzeit beträgt hier ca. 20-30 Minuten.
  • Typ IV umfasst bräunliche Haut mit braunen oder schwarzen Haaren. Die Eigenschutzzeit beträgt hier ca. 30 Minuten.
  • Typ V umfasst dunkle Haut mit schwarzen Haaren. Die Eigenschutzzeit beträgt ca. 90 Minuten.
  • Typ VI umfasst dunkelbraune bis schwarze Haut mit schwarzen Haaren. Die Eigenschutzzeit beträgt über 90 Minuten.

Wenn nun z.B. ein Mensch mit Hauttyp II ohne Sonnenschutz ca. 20 Minuten in der Sonne bleiben kann, so kann er mit einem LSF von 40 auch 40-mal länger in der Sonne verharren, als ohne. Sprich ca. 800 Minuten. Zum eigenen Schutz sollte man diese Zeit allerdings höchstens zu zwei Dritteln nutzen. Im Grunde genommen kann man aber unabhängig vom Hauttyp sagen: Je höher der LSF, desto besser.

Arbeitskleidung mit UV-Schutz

Statt den gesamten Körper lediglich mit Sonnencreme einzucremen ist es wesentlich sinnvoller, auf Arbeitsschutzkleidung mit zertifiziertem Sonnenschutz zurückzugreifen. Hier wird der Schutzfaktor als Ultraviolet Protection Factor – kurz UPF – angegeben. Gemäß der EN 13758-1999 welche den UV-Schutz für Kleidung in der EU regelt, gilt ein Gewebe als ausgezeichneter Sonnenschutz, wenn es einen UPF von 40 erfüllt.

Als Zusatz wurde von der internationalen Gemeinschaft für angewandten UV-Schutz der UV STANDARD 801 entwickelt. Dieser testet die Materialien, anders als die EN 13758, auch in gedehntem, feuchtem oder gealtertem Zustand, da die Schutzwirkung hierdurch stark beeinträchtigt wird. Um die UPF zu bestimmen wird eine Testumgebung geschaffen die dem Sonnenspektrum von Melbourne (Australien), zum Höhepunkt des australischen Sommers entspricht.

Der höchste vergebene UPF des UV STANDARD 801 ist 80, was einer 80-fachen Verlängerung der für den Hauttyp empfohlenen Strahlenaussetzung entspricht. Als Ausgangspunkt wird hier der geringste, und damit schlechteste Wert aller Prüfverfahren genommen.

Generell sollte bei Arbeiten mit Sonneneinstrahlung ein breitkrempiger Hut getragen werden, der die UV-Strahlung von der empfindlichen Gesichtshaut fernhält.

Warnschutz Hose
Warn-Piratenhose Luton MASCOT® Safe Supreme

Gerade im Straßenbau ist man oft den gesamten Tag der Sonne ausgeliefert. Umso wichtiger ist hier ein umfassender UV-Schutz. Perfekt für diese Arbeiten ist die Warnschutz-Piratenhose „Luton“ von Mascot® geeignet.  Das dicht gewebte Mischgewebe wurde gem. UV STANDARD 801 mit einem UPF von 80 gemessen, wodurch diese Hose sehr lange Schutz vor UV-Strahlung bieten kann.

Speziell Schweißer sind durch die entstehenden Lichtbögen sehr hohen UV-Strahlungswerten ausgesetzt. Für diesen Fall ist ein umfassender Schweißerschutz gem. EN ISO 11611 unerlässlich. Hierzu eignet sich die Schweißerschutzjacke „Weld Shield“ von Planam® perfekt. Das dichte Gewebe hält die schädliche Strahlung mit einem UPF von 80 ab und bietet gleichzeitig guten Schutz vor Funken oder Schweißperlen.

Schweißerschutzjacke "Weld Shield" - Planam®
Schweißerschutzjacke „Weld Shield“ – Planam®
T-Shirt mit UV-Schutz "3323" - BLAKLÄDER®
T-Shirt mit UV-Schutz „3323“ – BLAKLÄDER®

Doch auch für weniger spezielle Arbeitsbereiche gibt es Arbeitskleidung mit UV-Schutz. So z.B. das T-shirt „3323“ des schwedischen Herstellers Blakläder®. Mit nur ca. 155g/m² ist das Material angenehm leicht und luftig – ideal für Arbeiten bei hohen Temperaturen. Dank des engmaschig gestrickten Gewebes erreicht dieses Shirt einen UPF von 40+. Somit können Sie bis zu 40-mal länger in der Sonne bleiben.

Egal ob in der Sonne oder im Labor, umfassender Augenschutz muss ebenfalls gewährleistet sein. Der perfekte Allrounder für diese Arbeiten ist die Integral Schutzbrille von PROTOS®.  Die getönte Schutzscheibe bietet Schutz vor sichtbarem Licht und UV-Strahlung.

Integral Schutzbrille - PROTOS®
Integral Schutzbrille – PROTOS®

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2 Replies to “UV-Schutzkleidung

  1. An UV-Schutz denken wirklich einige nicht im ersten Moment, da dies auch meist nicht als akut gesehen wird. Daher auch wie mein Vorredner schon sagte, stehen eher Helme und Sicherheitsschute im Vordergrund. Ich finde aber, dass man so früh wie möglich Vorkehrungen treffen sollte. Folgen können wie hier beschrieben dann nämlich auch Dinge wie Hautkrebs sein…

  2. Da habt ihr einen wichtigen Punkt angesprochen, der gerade in vielen Bereichen der körperlichen Arbeit im Freien häufig vernachlässigt wird: Vor allem Zusammenfassungen des Arbeitsschutzgesetzes zielen für Bauarbeiten eher auf Helme oder Sicherheitsschuhe ab als auf den Sonnenschutz. Dabei ist auch die Verpflichtung für den Arbeitgeber dort verankert, für die Mitarbeiter den UV-Schutz zu sichern. Neben den im Beitrag genannten Mitteln können die Arbeitgeber auch Unterstellmöglichkeiten oder Überdachungen anbieten, die Schatten bieten und in den heißesten Momenten des Tages eine Pause ermöglichen. Durch die ausgedünnte Ozonschicht ist das Risiko durch die Strahlung seit den 1980er Jahren sehr viel größer geworden.

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