Arbeitsschutz: Das sollte man bei der Gestaltung des Home-Offices beachten

Arbeiten im Home-Office

Galt das Home Office vor der Corona Pandemie für viele Unternehmen noch als seltene Ausnahme, ist es mittlerweile fester Bestandteil unseres Arbeitsalltags geworden. Laut einer aktuellen Studie des Verbandes Bitkom werden auch nach der Pandemie sehr viel mehr Menschen im Home-Office arbeiten, als zuvor: Die Studie ergab, dass mehr als jeder Dritte den eigenen Arbeitsort auch in Zukunft flexibel wählen wird. Es lohnt sich also, sich einmal genauer mit der Frage zu beschäftigen, was es bei der Gestaltung des Home-Offices zu beachten gibt und wie der ideale Arbeitsplatz zu Hause aussieht. 

Eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben schaffen

Nur die wenigsten Menschen, die derzeit im Home-Office arbeiten, verfügen über ein voll ausgestattetes, separates Arbeitszimmer. Umso wichtiger ist es, trotz der vielleicht fehlenden räumlichen Trennung, mit geeigneten Maßnahmen die Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu bewahren.

Zeitlich gelingt das mit der Einhaltung von Arbeitszeiten und festgelegten Pausen. Denn egal ob man im Büro oder von zu Hause aus arbeitet, es gelten die Regelungen und Vereinbarungen des Arbeitsschutzes, welche die Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter gewährleisten sollen. Dazu zählt eben auch die vereinbarte Arbeitszeit, die normalerweise nicht länger als acht Stunden und maximal jedoch zehn Stunden betragen darf. Viele Mitarbeiter haben das Gefühl, gerade im Home Office möglichst lang erreichbar sein zu müssen. Doch das Sammeln einer Vielzahl von Überstunden sollte man so gut es geht vermeiden. Zusätzlich ist es wichtig, dass man genauso wie im Büro, auch im Home-Office regelmäßig Pausen einlegt. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Pause spätestens nach sechs Stunden, besser jedoch ist es, schon früher und häufiger kleine Pausen einzulegen.

Neben der zeitlichen Trennung ist es zudem hilfreich auch eine gewisse räumliche Trennung zu schaffen. Selbst wenn kein separates Zimmer zur Verfügung steht, hilft es schon einen separaten Schreibtisch im Wohnzimmer einzurichten. Diese zusätzliche Raumaufteilung erzeugt das Gefühl, dass der Arbeitsbereich betreten und verlassen werden kann. Ebenso bietet ein separater Arbeitsbereich den Vorteil, dass weniger Ablenkung herrscht. Statt dem Krimibestseller und der Zeitung sollten am Schreibtisch nur relevante Arbeitssachen auf einen warten, die ein produktives Arbeiten ermöglichen.

Ergonomie im Home-Office

Für eine gesunde Gestaltung des Home-Offices ist die Ergonomie ein weiterer wichtiger Aspekt. Im ersten Augenblick erscheint es vielleicht angenehm, E-Mails von der Couch aus zu beantworten. Für ein längeres Arbeiten ist es jedoch wichtig, dass das technische Equipment sowie der Stuhl und Tisch eine gesunde, ergonomische Sitzhaltung ermöglichen.

Empfehlenswert ist dafür eine externe Tastatur, eine separate Maus sowie ein ausreichend großer und reflexionsarmer Bildschirm. Der Bildschirm sollte am besten so ausgerichtet sein, dass das Tageslicht seitlich auf den Arbeitsplatz fällt. Gegenlicht, oder Licht, das von hinten auf dem Bildschirm spiegelt, strengt unsere Augen eher an und erschwert die Konzentration. Um Verspannungen vorzubeugen, sollte der Bildschirm von der Höhe so eingestellt sein, dass man entspannt von oben auf den Bildschirm etwas herabschaut. Ein Sehabstand von 50 bis 70 Zentimeter ist dabei ideal.

Bei der Einstellung von Tisch- und Stuhlhöhe ist es das Ziel, dass die Schultern entspannt sind und die Füße ganz auf dem Boden aufliegen. Dafür sollten die Oberarme mit den Unterarmen einen rechten Winkel bilden und gleichzeitig die Unterarme waagerecht auf dem Tisch aufliegen. Ober- und Unterschenkel sollten ebenso einen rechten Winkel bilden. Die Füße sollten vollkommen auf dem Boden aufliegen.

Gerade wenn man keinen höhenverstellbaren Schreibtisch besitzt, ist es hilfreich kurze bewegte Pausen einzulegen. Dafür eignen sich Stretching-Übungen am Schreibtisch oder ein kurzer Spaziergang vor der Wohnungstür.

Am Ende zählen die persönlichen Präferenzen

Viele Menschen schätzen die Arbeitsbedingungen im Home-Office sehr, anderen fällt es wiederum schwerer den Arbeitstag in den eigenen vier Wänden selbstständig zu strukturieren. Es ist hilfreich, sich zwischendurch regelmäßig zu fragen, inwiefern man das eigene Home Office noch verbessern könnte. Denn die Vorlieben sind von Person zu Person sehr unterschiedlich und so sollte jeder für sich selbst entscheiden, unter welchen Bedingungen produktives Arbeiten am besten gelingt.


Autor: Thomas Kirchner

Thomas Kirchner ist Gründer des Münchner Unternehmens Senseble Health, welches sich auf moderne betriebliche Gesundheitsförderung spezialisiert hat. Auch an der Gründung der digitalen Therapie App Kaia Health war er beteiligt. Menschen einen gesunden Lebensstil näher zu bringen, ist seine große Leidenschaft.

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